«Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf», sagt ein bekanntes afrikanisches Sprichwort. Die ganze Gemeinschaft wird in der Pflicht gesehen. Aber weil die Gemeinschaft ja da ist, muss man Kinder nicht dauernd beaufsichtigen.

Das gilt oft auch für internationale Gemeinden und Migrationskirchen in der Schweiz. Einige haben kaum Angebote für die Kinder während den Gottesdiensten. Oft wissen die Verantwortlichen und Eltern auch nicht, wie sie ihre Kinder erziehen und im Glauben fördern sollen – das Umfeld in der Schweiz ist zu verschieden von der eigenen Kindheit.

 

Familienandacht in Afrika

Eine togolesische Christin erzählte, dass ihr Vater die Familie um 3 Uhr morgens für die Familienandacht weckte. „Damals fand ich das furchtbar, ich war viel zu müde, aber mein Vater kannte kein Pardon. Heute habe ich gute Erinnerungen daran. Ich schätze diese ruhigen Zeiten früh morgens mit Gott. Aber hier in der Schweiz könnte ich das nie mit meinen Kindern machen. Stell dir vor, wenn ein Kind in der Schule einschlafen würde!“

 

Lektionen gemeinsam vorbereiten

Barbara Müller von African Link bietet zusammen mit Hadassa Ritter von Kids-Team regelmässige Treffen für Sonntagsschulehrpersonen aus afrikanisch geleiteten Gemeinden an. An diesen Treffen werden gemeinsam Lektionen vorbereitet. Sie erzählen die biblische Geschichte, führen Bastelarbeiten und Spiele vor und üben Lieder. Die Teilnehmenden können diese Lektionen direkt mit den Kindern in ihren Kirchgemeinden halten.

Gestartet war dieses Angebot mit französischsprachigen Afrikanern in Zürich. Seit kurzem sind auch einige interessierte Eritreer dazu gestossen.

 

Sonntagsschulen begleiten

Zwei weitere Schweizerinnen haben sich für je eine Sonntagsschule als Ansprechpersonen vor Ort zur Verfügung gestellt und können diese so zusätzlich anleiten und ermutigen. Für ein solches Engagement besteht zusätzlicher Bedarf. (-> info@africanlink.ch)

Autor: J. & B. Müller
Foto: JM
17.03.2018