Unseren Na(c)hbarn nahbar sein 

 

Wie kann interkulturelle Gemeindeaufbau in der Praxis aussehen? Was motiviert Verantwortliche und wie fängt es an? Hierum geht es in einer Videoserie der Arbeitsgemeinschaft interkulturell werden verschiedene Projekte und Beispiele aus der Praxis vorgestellt. Heute stellen Myriam Krauer und Rahel Dürst die Arbeit Na(c)bar der Kirchgemeinde Winterthur Seen vor.  

 

Was im Kleinen begann mit einem Kinderprogramm für kirchenferne Kinder, das vor allem von Kindern mit Migrationshintergrund besucht wurde, ist heute eine grosse Arbeit mit vielfältigen Angeboten für Menschen jeden Alters. Die Rede ist vom Projekt Na(c)bar der Kirchgemeinde Winterthur Seen. 

 

Ganzheitliche Angebote für verschiedene Zielgruppen 

Na(c)bar bietet verschiedene Angebote für Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen. Myriam Krauer: «Wöchentlich gibt es ein Kinderprogramm, einen Mittagstisch für Jugendliche, ein Malatelier und Deutschkurse. Migrantinnen und Migranten werden vom Team auch bei der Wohnungs- und Arbeitssuche unterstützt». 

In den Sommerferien gibt es eine Ferienwoche für Frauen und Kinder, die in schwierigen Verhältnissen leben.  

Ein zentraler Bestandteil der Angebote seien die interkulturellen Gottesdienste, die regelmässig stattfinden, erzählt Myriam Krauer.  Aus diesen Gottesdiensten seien auch verschiedene Jüngerschaftsgruppen entstanden. 

 

Der Name ist Programm 

Myriam Krauer sagt, dass der Name des Projekts die Motivation und die Vision ausdrückt. Bei Na(c)bar wolle man für die ausländischen Nachbarn da sein. Es gehe nicht nur darum, ihnen bei der Integration zu helfen. «Wir wollen Beziehungen zu ihnen pflegen, Freundschaft mit ihnen leben, ihnen das Gefühl geben, hier willkommen und zu Hause zu sein», erzählt Myriam Krauer. 

Rahel Dürst ergänzt, dass beide das Fremdsein kennen, beide sind im Ausland aufgewachsen. Sie möchten den Menschen eine Heimat schaffen und ihnen die Möglichkeit geben, ganzheitlich gesund zu bleiben und gesund zu leben. Jesus liebe alle Menschen, er liebe fremde Kulturen und habe ein besonderes Herz für Menschen, die fremd sind, so Rahel Dürst weiter. «Diese Liebe Jesu zu allen Menschen und Kulturen weiterzugeben, ist unser grösstes Anliegen». 

 

«Wir haben mit dem begonnen, was Gott uns vor die Füsse gelegt hat.» 

Angefangen hat alles vor 16 Jahren mit einem Kinderprogramm für kirchenferne Kinder aus dem Quartier, erzählt Rahel Dürst. Bei den Angeboten sei ihnen aufgefallen, dass fast nur Kinder mit Migrationshintergrund kamen. Dem seien sie nachgegangen und hätten die Eltern besucht. Bei den Eltern zu Hause hätten sie sich vorgestellt und das Kinderprogramm präsentiert, berichtet Rahel Dürst weiter. «Bei diesen Besuchen haben wir die Not der Menschen gesehen: Armut, Einsamkeit, Isolation, sie sprechen die Sprache nicht, haben keine Freunde, keine Gemeinschaft, kennen die Kultur nicht. Wir haben gemerkt, dieser Not wollen wir etwas entgegensetzen.» 

 

Als Team hätten sie dann begonnen, das umzusetzen, was Gott ihnen vor die Füße gelegt habe. Am Anfang sei es ein Konversationskurs in Deutsch für Frauen gewesen, erzählt Rahel Dürst weiter.  

Dann sei das eine oder andere Angebot ins Rollen gekommen und Na(c)bar sei zu dem geworden, was es heute ist, berichtet Rahel Dürst. Heute hätten sie viele verschiedene Angebote für Menschen unterschiedlichen Alters. Rahel Dürst fasst zusammen:  

«Eigentlich hat alles ganz, ganz klein angefangen. Einfach mit Freunden, die gesagt haben, wir helfen uns gegenseitig, um dieser Not zu begegnen.  

 

 

Das Video finden sie hier

Webseite Kirche – Same but different

 

Kontakt

Arbeitsgemeinschaft interkulturell
der Schweizerischen Evangelischen Allianz
Postfach 9 | 3608 Thun | Schweiz
www.interculturel.info
interculturel[@]each.ch