Wie kann interkultureller Gemeindeaufbau in der Praxis aussehen? Was motiviert Verantwortliche und wie fängt es an? Hierum geht es in einer Videoserie der Arbeitsgemeinschaft interkulturell. Es werden verschiedene Projekte und Beispiele aus der Praxis vorgestellt. Heute stellt Urs Thalmann aus der Arche Winterthur ihre interkulturelle Arbeit vor.
Die Arche Winterthur ist Teil der Bewegung Plus Schweiz und versteht sich als Gemeinde mit verschiedenen Communities. Vier davon sind internationale Communities, die sich aufgrund ihrer Kultur und Sprache gebildet haben, erzählt Urs Thalmann. «Es gibt eine lateinamerikanische, spanischsprechende, eine brasilianische, eine persische und eine ukrainische Community» erklärt Thalmann. Die Form der Treffen hänge von der Kultur und der Leitung der jeweiligen Community ab.
«Wichtig ist uns, dass im Hauptgottesdienst alle zusammenkommen. Alle Menschen, alle Kulturen», sagt Urs Thalmann. Der Gottesdienst werde in fünf Sprachen übersetzt und finde wie alle anderen Angebote der Arche Winterthur in Hochdeutsch statt, so Thalmann weiter.
Es braucht eine Portion Humor
Urs Thalmann erzählt, dass sie nicht krampfhaft versuchen, Gemeinde zu leben. «Wir sind einfach Gemeinde, unterwegs mit den Menschen, die sich hier zu Hause fühlen und dazugehören. Wir versuchen, natürlich miteinander umzugehen», so Thalmann weiter. Natürlich gebe es auch Unterschiede, Spannungen und Missverständnisse, meint Thalmann. Da brauche es einfach auch eine Portion Humor, damit man über sich und den anderen auch mal lachen könne.
Diese Kultur des Miteinander müsse wachsen, führt Urs Thalmann weiter aus. Dies geschehe sehr stark dadurch, dass Leitende als Vorbilder vorangehen, Beziehungen zu Menschen aus anderen Kulturen suchen und auf Menschen aus anderen Kulturen zugehen. Es brauche Zeit, aber über die Jahre entstehe diese Kultur. Urs Thalmann empfindet das Gemeinde-Sein in der Arche Winterthur als sehr natürlich.
Vision der Zukunft
Die Zukunftsvision von Urs Thalmann für seine Gemeinde ist, dass sie als Gemeinde das lebt und baut, was Jesus gesagt hat. Er wünscht sich, dass sie als Gemeinde eine Gemeinschaft bauen, in der Menschen unabhängig von ihrer Kultur und Sprache ein Zuhause finden. Eine Gemeinschaft, in der durch Jesus die Unterschiede keine Rolle mehr spielen. Natürlich gebe es Herausforderungen, so Urs Thalmann weiter. An diesen Herausforderungen wollen sie wachsen, damit das Zusammenleben gelingt und sie als Gemeinde auch ein Vorbild für die Gesellschaft sein können, wie Integration gelingen kann.
Urs Thalmanns Wunsch ist es auch, dass sie als Kirche Menschen im Glauben, in der Jüngerschaft und in der Nachfolge fördern können. Thalmann ist überzeugt, dass Menschen, die nicht aus Westeuropa und Nordamerika kommen, viel zu geben haben, weil sie aus den Brennpunkten des Reiches Gottes kommen. Er ist überzeugt, dass sie in Themen wie Jüngerschaft, Nachfolge, Evangelisation und Weltmission viel zu geben haben.
Dieses Miteinander auf Augenhöhe von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ist der Traum von Urs Thalmann.
Das Video finden sie hier
Webseite Kirche – Same but different