Die Arbeitsgemeinschaft interkulturell der Schweizerischen Evangelischen Allianz hat eine interkulturelle Videoserie aufgenommen.
Bei Kirche – Same but different wird einen Einblick in verschiedene Schweizer Kirchen und Gemeinden gewährt. Es werden Projekte vorgestellt, durch die gezeigt wird, wie interkultureller Gemeindeaufbau in der Praxis gelingen kann. Die Verantwortlichen geben einen Einblick, was sie bewegt, warum sie diese Arbeit machen und zeigen auf, wie sie in das Projekt eingestiegen sind.
Den Anfang macht Paul Bruderer, Leiter der Chrischona Frauenfeld. Er spricht über den Auftrag aller Gemeinden sich unter Migrantinnen und Migranten zu engagieren.
Ja, alle Gemeinden
Die Chrischona Frauenfeld hat viel Erfahrung in der interkulturellen Arbeit. Sie engagieren sich für die internationale Kirche Thurgau und haben letztes Jahr mitgeholfen, das Netzwerk «Kirchen helfen» für ukrainische Geflüchtete aufzubauen. Paul Bruderer sieht den Auftrag bei allen Kirchen sich nach ihren Ressourcen in der interkulturellen Arbeit zu engagieren. Alle Kirchen sind aufgerufen, sich von der Not der Flüchtlinge bewegen zu lassen und nach dem Vorbild der ersten Christen zu handeln, so Bruderer. Es sei ein Alleinstellungsmerkmal der ersten Christen gewesen, dass sie Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen das Evangelium verkündet und damit die Grenzen ihrer Zeit radikal überschritten hätten. Paul Bruderer fordert Gemeinden heraus, Gott zu fragen, wie er sie brauchen möchte in der Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturen.
Wissen und Praxis Hand in Hand
Das Auftragsbewusstsein hat die Chrischona Frauenfeld auf zwei Wegen gestärkt. Auf der einen Seite haben sie über interkulturelle Themen gelehrt und theologisches Wissen vermittelt. Als Beispiele nennt Paul Bruderer Themen wie biblische Inklusion und das ganzheitliche Evangelium.
Als zweiter Weg hat die Chrischona Frauenfeld Projekte gestartet, um den Gemeindemitgliedern Möglichkeiten zu bieten, sich einzubringen. Die Gemeindemitglieder wurden eingeladen sich auf eine interkulturelle Erfahrung mit Menschen aus anderen Kulturen einzulassen und ihnen zu dienen. Theologisches Wissen soll in eine Praxis hineinführen, die Menschen ermöglicht sich einbringen können.
Der Traum einer interkulturellen Gemeinde
Paul Bruderers Vorstellung einer interkulturellen Gemeinde ist ein Ort, an dem Menschen aus verschiedenen Kulturen gemeinsam Gottesdienst feiern, Gott anbeten und miteinander essen.
In der gegenseitig gelebten Gastfreundschaft werde das Wirken Gottes sichtbar, sagt Bruderer. Darin komme die Liebe Jesu zum Ausdruck. «Dass diese praktische Liebe, die Opfer bringt und wirklich wahr ist, sichtbar werden kann in den Anlässen und in den Beziehungen der Menschen untereinander, ist meine Sehnsucht für meine Gemeinde, aber auch für alle Gemeinden in Europa», so Bruderer. Sein Wunsch: dass eine Familie entsteht, die in der Liebe verwurzelt ist.
Das Video finden sie hier
Webseite Kirche – Same but different